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Sonntag, 20. November 2016

Auf der Suche nach dem Öldruck ...

Um die 12.000 km bin ich nun mit dem überholten Sechszylinder gefahren. Eigentlich ohne Probleme lief der Motor super zuverlässig. Auf dem Heimweg von den Westalpen ist mir dann aber aufgefallen das der Öldruck im Standgas stark abfällt.
Leider zeigt das original verbaute Instrument Drücke unter 1,5 bar nicht korrekt an und der Zeiger geht dann sofort auf Null.
Da die ölwarnleuchte aber nicht anging kann der Druck also nicht komplett ausgefallen sein.
Wie dem auch sei, so kann man nicht weiterfahren - der Sache muss also wohl oder übel auf den Grund gegangen werden.

1. Lagerspiel
Erste Anlaufstelle waren zunächst einmal die Lagerschalen der Kurbelwelle. Eigentlich die sicher unwahrscheinlichste Variante da in der kurzen Zeit die Lager nicht verschlissen sein können.
Eine fehlerhaft geschliffene Kurbelwelle kann man auch ausschließen, da in diesem Fall der Öldruck nie ok gewesen wäre.
Trotzdem wollte ich das Lagerspiel mal messen und mindestens ein Lager kontrollieren. Das Spiel wird mittels Plastigauge gemessen. Das ist ein wachsartiger Faden der in die Lagerschale eingelegt wird. Anschließend den Lagerbock wieder mit dem vorgegebenen Drehmoment anziehen, die Kurbelwelle nicht drehen und dann die Lagerschale wieder abnehmen.
Anhand der Breite des Fadens kann man nun das Lagerspiel ablesen.
In meinem Fall beträgt beim 2. Lagerbock das Lagerspiel 0,035 - 0,040mm. Gemäß des WHB ist alles bis 0,050mm ok.



Gemessenes Lagerspiel beträgt ca. 0,035-0,040 mm

2. Ölpumpe
Als nächstes also die Ölpumpe gecheckt. Prinzipiell gibt es folgende Fehlerquellen dabei:

1. Verschleiß
Darauf hatte ich die Ölpumpe bereits vor 2 Jahren untersucht und keinen großen Verschleiß festgestellt. Gemessen wird dabei die Höhendifferent zwischen Oberkante der Zahnräder und dem Gehäuserand. Die Differenz darf max. 0,1 mm betragen, was sie auch ist.
Dazu kommen allerdings die Zahnradflanken. Das kann ich nicht messen, was von daher schon mal Grund genug ist die NOS Ölpumpe, die ich noch im Regal liegen habe mal versuchsweise einzubauen.

2, Überdruckventil
Eine Möglichkeit für den plötzlichen Öldruckabfall könnte ein fehlerhaftes Überdruckventil sein.
Beim Ausbauen der Ölpumpe ist mir aufgefallen, dass die Metallkugel nicht komplett im Sitz saß und in irgendeiner Form verklemmt in der Form saß. Zumindest so verklemmt, daß sie nicht mir einem Magnet herausnehmbar war. Das könnte ein Indix dafür sein, daß die Kugel nicht richtig verschlossen hat und dadurch der Öldruck verloren ging.

Darüberhinaus gibt es eine weitere Beobachtung die darauf passt.
Mir ist aufgefallen, daß bei kaltem Motor zeitweise der Öldruck mit steigender Drehzahl gefallen ist. Das ist zunächst verwunderlich, da es dafür keine einfache Erklärung gibt. Ich könnte mir jedoch vorstellen, daß bei ausgelutschter Feder und kaltem Öl die Kugel bei höherer Drehzahl etwas herausgedrückt wird und damit der Öldruck absinkt.
Wie dem auch sei ...neue Ölpumpe einbauen und testen ist hier die einzige Vorgehensweise.

Austausch der Ölpumpe
Schaut man in das WHB, ist der Austausch der Ölpumpe ganz straight. Ist es aber nicht.
Der Ausbau ist unproblematisch. Beim Einbau der neuen Ölpumpe hat man aber 2 Probleme.
Erstens muss die Verzahnung der Welle exakt in die Ölpumpe passen. Das zu Erreichen ist viel einfacher wenn man die untere Schale der Ölpumpe abnimmt und dann nachdem man den Hals der Ölpumpe eingebaut hat, separat anschraubt.
Zusätzlich bekommt man den Hals der Ölpumpe nur dann in die korrekte Position wenn man die Antriebswelle zunächst so etwas verdreht dass die Welle nach oben geht. Dann die Welle so halten, so daß der Hals ausreichend nach oben eingesetzt werden kann.
Geht man so vor, ist die Ölpumpe in kurzer Zeit getauscht.

Meine Tests haben schließlich ergeben daß das Überdruckventil tatsächlich die
Ursache des Problems war.



Samstag, 4. Juli 2015

Öldruck

Auf den ersten längeren Strecken ist mir aufgefallen dass die Öllampe nach längerer Fahrt kurz anging. Kleiner Gasstoss, dann wieder aus.
Ich hatte den Öldruck bislang nur dadurch kontrolliert, das ich das Öl auf den Kipphebeln der Einlassventile beobachtet hatte als ich den Motor mit abgenommenen Ventildeckel betrieben hatte. 
Ich habe dann also zunächst ein öldruckgeber besorgt der zu dem Orginal Smith Öldruckanzeiger passt und beides eingebaut. Im kalten Zustand ist alles gut.  3,5 Bar im Standgas ... Was will man mehr ?
Wird der warm, geht's aber schnell bergab. Die Öldruckanzeige schwankt stark mit der Drehzahl und geht unter einen anzeigbaren Wert im Standgas bei heißem Motor.
Also Ölwanne ab und zunächst die Pleuellagermuttern kontrolliert. Die werden nicht sehr fest angezogen (28Nm) und ich wollte sichergehen, daß sich die nicht gelockert haben.
Ergebnis: Alle fest, auch die Kurbelwellen Lager.
Also Ölpumpe geöffnet. Ich war mir nicht mehr sicher ob ich das Spiel der Zahnräder kontrolliert hatte. Ergebnis: sieht eigentlich nicht verschlissen aus, allerdings hat die untere Halbschale einen Grat, der - wenn der sich nicht in die Bohrung des Deckels setzt - zu einer Undichtigkeit führt.
Schließlich ist mir aber aufgefallen, daß der Ölfiltereinsatz nicht korrekt in den Flansch gedrückt wird. Die Feder ist zu dünn und verschwindet im Ölfilter. Außerdem fehlt die Abdichtung von unten.
Das erklärt die schnellen Schwankungen des Öldrucks, da der Filter hier eine Dämpfungswirkung hat.
Das habe ich nun zunächst mit einer Unterlagscheibe gelöst und bislang war der Öldruck soweit ok.
Standgas 2,2 bar, Fahrtbetrieb 3,5 bar. Beides in heißem Aggregatszustand.