Reisen

2013, Rumänien

Wenn morgens zum Frühstück die Frage gestellt wird, ob wir "die Wurst aufschrauben wollen" ... spätestens dann muss man erkennen, dass die Schrauberkomponente unserer Rumänientour nicht zu kurz gekommen ist. Gut so 

Für alle, die - wie ich in den letzten Monaten auch - schon lange darüber nachdenken mit der Serie mal (wieder) richtig auf Tour zu gehen, habe ich mal einen Kurzbericht über unsere Rumänientour der letzten 2 Wochen zusammengeschrieben.


Nach vier Jahren gemütlichen Wartungsschraubens an meiner Serie ist mir im vergangenenen Sommer der Wunsch gekommen mit der Serie mal nach Rumänien zu fahren. Bilder wie auf www.dieexpedition.de haben ja auch entsprechenden Suchtfaktor...

Es ging nicht darum ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Klar hatten wir einen Plan wo wir hinwollten, aber in erster Linie ging es darum mit den alten Kisten mal richtig Spaß zu haben. Und wenn es halt nur bis zum Bayrischen Wald gereicht hätte und wir dort wegen Reparaturen eine Woche Spaß beim Schrauben gehabt hätten wäre es auch ok gewesen.

Ursprünglich bestand unsere Gruppe aus 3 Fahrzeugen. Ein Jeep CJ5, meine Serie 3 und ein T3 Synchro.
Zur Vorbereitung haben wir dann in Eisenberg mal richtig Offroadfahren geübt. Ein Freund den ich dazu mitgenommen habe, war sofort angefixt und hat sich dann wenige Wochen später ebenfalls eine Serie 3 zugelegt. Der hat sich dann sofort richtig ins Zeug und hat erstmal die Bremsschläuche vorne, Swivels und Spurstangenköpfe erneuert. (Ohne das hätten wir auch nicht fahren können...)
Zu mehr war keine Zeit, und die von Guido so oft zu Recht zitierte 20'000ter Inspektion haben wir dann quasi während der Reise "on-demand" gemacht.
Ich habe ihm gesagt, er bräuchte sich um Ersatzteile keine Sorgen machen, da ich ohnehin viel für mich mitnehmen würde.
Ich konnte aber nicht ahnen *was* wir alles brauchen würden .... aber dazu später mehr.

So waren dann schon 2 Landys dabei.
Die Gruppe wurde letztlich noch durch einen MB100 ergänzt. Der war als Versorgungsfahrzeug ideal (Kühlschrank !), sollte dann im Camp bleiben und hatte ein Motorrad für's Offroaden hinten drauf. Was aber ein vollbeladener MB100 im Gelände so zustandebringt mussten wir dann auch noch lernen ....


Das Thema Ersatzteile und Werkzeug habe ich lange gewälzt.
Um es gleich zu sagen: Meine Serie ist ein Ersatzteiljunkie. Vieles von dem was ich als Ersatzteil mitnehmen wollte, musste gleich vorab eingebaut werden nachdem es in der Werkstatt neben der Serie lag. Die Kupplungshydraulik zum Beispiel ging fast am gleichen Tag kaputt nachdem die Teile angekommen waren. So war die Serie bei Abfahrt dann so fit, wie nie zuvor.

An Ersatzteilen mitgenommen habe ich Steckachsen (wurde benötigt), Benzinpumpe (wurde benötigt), Verteiler (wurde benötigt), Kopfdichtung (nein, die wurde Gott sei Dank nicht auch noch gebaucht) und sonst noch einiges an Kleinteilen wie beispielsweise Unterbrecherkontakt mit Kondensator, Kerzen, Keilriehmen, etc. Benötigt wurde auch ein HBZ (musste eingeflogen werden)...

Anhand der Aufzählung oben, kann ich also schon mal widerlegen dass man die Teile die man mitnimmt nicht braucht 


Als erstes Camp hatten wir uns bei Erwin Sipos (www.westkarpaten.ro) eingemietet. Hier kann man auf seinem Hof campen (wir hatten ja alle unser Dachzelt drauf) oder aber auch ein Zimmer mieten.
Wir waren restlos begeistert von Erwins Gastfreundschaft und haben von ihm viele gute Tipps für Routen in der Umgebung bekommen. Wenn man nicht weiter durch Rumänien auf Erkundungsreise gehen will, kann man sehr gut sein Camp bei ihm aufschlagen und von dort aus Tagestouren unternehmen. In jedem Fall ist der Aufenthalt bei Erwin absolut empfehlenswert !!
Wir waren 2 Tage dort und sind dann weiter zur Transalpina und Transfaragalsan gefahren. Zwischen beiden Passstrassen gibt es auch eine lange Offroadstrecke, so dass man Offroad und Sehenswürdigkeiten verbinden kann.



Höhepunkt der Reise war ohne Zweifel unsere Weiterfahrt zur Transfaragalsan. Der MB100 war natürlich nie dazu gedacht im Gelände zu fahren. Trotzdem wollten wir unterwegs zum nächsten Camp etwas abseits der Piste fahren, und Bruno der Fahrer des MB100 hat seinen alten Boliden nicht geschont. So ging es zunächst über staubige Schotterpisten und schliesslich auf Rückerwegen durch den Wald. Anfangs war er nicht zu bremsen ... dann haben es die Wurzeln und Baumstämme aber doch geschafft.
Es ging nicht mehr weiter. Wäre ja auch nicht weiter tragisch gewesen, wenn wir kurz vorher nicht eine sehr steile Passage runtergefahren wären. Naja, die Capstan Winde wollte ja auch mal ausprobiert werden...


Beim Versuch den MB100 (vollbeladen mit Motorrad, Staubox (von der bis jetzt niemand weiss was da eigentlich drinnen war), Espresso Vollautomat und sicher auch noch Whirlpool) rauszuziehen, ist mir dann letztlich die Steckachse gebrochen. Eigentlich war klar, dass das passieren würde, aber man versucht halt schliesslich alles um da gemeinsam wieder rauszukommen.
Wie im besten Hollywood Katastrophenfilm, zeigt das bis dahin beste rumänische Wetter was es drauf hat und es wird augenblicklich stockdunkel und schüttet wie aus Eimern. Die Staubpiste verwandelt sich zur Schlammwüste, Blitze schlagen irgendwo im Wald neben uns ein, mein Landy hält sich nicht mehr an der Steigung da die Handbremse nun nur noch auf die Vorderräder wirkt und so einfach runterrutscht. Also erneut Winde und meinen Landy hochgezogen.
Oben dann die Petromax angemacht und die Steckachsen im Monsunregen gezogen.
So haben wir dann an Ort und Stelle das Dachzelt aufgeklappt und im Wald übernachtet. Während ich am nächsten Morgen die Kardanwelle ausgebaut habe um weiterfahren zu können, wurde ein Bauer organisiert der dann den MB100 rausgezogen hat.
Ich glaube der hat schon öfters Fahrzeuge vom Rückerweg rausgezogen ... aber sicher kein Wohnmobil! 
Da ich vorsorglich Steckachsen mit dabei hatte, war der Spuk dann nach Ausbau des Diff (Stummel hatte sich darin natürlich verkantet) auch wieder vorbei und wir konnten weiterfahren.


Wir sind in Summe ca. 4200km gefahren, haben viel erlebt und gelernt. Über uns, die Fahrzeuge und das Land. Rumänien bietet eine atemberaubende Landschaft und die Gastfreundlichkeit der Bevölkerung ist großartig. Eine geniale "Erfahrung" und sicher nicht die letzte Tour die wir gemacht haben.

2014, Pyrenäen

Ich hatte mich kurzfristig entschlossen in den Herbstferien mit meinem Sohn in die Pyrenäen zu fahren.
Die Tour und die Strecken waren absolut genial! Das Wetter allerdings auch, was wohl zu dieser Zeit (KW43/44) ein echter Glücksfall war.
Wir waren komplette 2 Wochen mit dem Dachzelt im 88er unterwegs und haben dabei 3500km zurückgelegt.
Die Strecken um Andorra fanden wir dabei am schönsten was das Panorama anbelangt.
Wie heisst es doch: Bilder sagen mehr als Worte :-)






2015, Elba, Korsika

Nach 2 Jahren Restauration war endlich der Meilenstein erreicht, in dem der 109er den Status einer rollenden Restauration erreicht hatte.
Den Motor komplett neu aufgebaut, "untenrum" blieb kein Stein auf dem anderen.
Irgendwann war der Plan gefasst mit dem 109er den Sommerurlaub zu verbringen.
Die paar Wochen zwischen Vollabnahme und Abfahrt hatte der 109er sich regelmässig was Neues einfallen lassen um mich zu beschäftigen.
Es gab also noch viel zu tun ... und so wurde bis einen Tag vor der Abfahrt geschraubt - die letzten Wochen fast jeden Abend...

Es sollte nach Italien gehen. Ein genaues Ziel hatten wir absichtlich nicht festgelegt.
Also erstmal an der Zugspitze vorbei und über den Brenner. Für den neu aufgebauten 6pot die Bewährungsprobe.
"Brenner" war an dem Tag ohnehin eher doppeldeutig, war doch mal wieder die große Hitze ausgebrochen ...

Wir sind dann erstmal am Gardasee gelandet.
Es ging dann weiter nach Elba und von dort über Livorno nach Korsika.
Auf Korsika war dann der Traumplatz erreicht. Mit dem 109er direkt am Strand.
Nachts bei offenem Dachzelt mit Rotwein auf dem Dach die Sternschnuppen zählen und morgens vom Sonnenaufgang geweckt werden. Unbezahlbar !

Der Heimweg dann mit Station am Lago Maggiore und weiter am Vierwaldstätter See vorbei nach Hause. Eine echt geile Tour!

Bis auf einen platten Reifen sind wir ohne Problem ca. 2500km gefahren.
Echt genial für eine Serie, die bereits einige Jahre in einem englischen Hinterhof auf die Verschrottung gewartet hat.






2016, Westalpen

Gemeinsam mit einer bunten Truppe von 5 Fahrzeugen ging es Anfang Oktober in die Westalpen.
Mit dabei war ein Jeep CJ5 sowie mein 109er.
Ausgangspunkt für die Fahrten in die Berge war der Campingplatz Gran Bosco im Susatal.

Zum Eingewöhnen ging es am ersten Tag in das Valle Argentera und anschließend hoch zum Lago Nero. Fährt man durch das Argentera "Tal", geht es ganz zu Ende letztlich immerhin auf 1800m hoch. Etwas mehr als die Hälfte gegenüber dem was noch kommen sollte und landschaftlich wunderschön. Von der Strecke her ebenfalls ganz gut, da es hier nicht nur über große Felsbrocken geht.

Allgemein denke ich das alle Routen die wir gefahren sind keine Hardcore Offroadstrecken darstellen und von jedem etwas routinierten Fahrer der die Bedeutung der verschiedenen Hebel im Landy kennt gut zu absolvieren sind. Allerdings sollte das Fahrzeug gut in Schuss sein, schließlich muss man gerade im 109er in den Kehren mehrfach reversieren und steht dabei oft nur ein paar Meter vorm Abgrund.

Höhepunkte der Ausfahrten waren ohne Frage die Auffahrt zum Monte Jaffereau (2800m) und der Besuch der dortigen Forts, sowie der Col de Sommelleir (3000m).
Speziell beim Sommelleir geht es auf dem letzten Kilometern über steinige Pisten und Geröllhänge nach oben. Da wünscht man sich des öfteren weichere Schraubenfedern anstelle der harten Blattfedern. Die großartige Landschaft macht das aber alles wieder wett!

Monte Jaffereau

Monte Jaffereau

Col de Sommeiller

Col de Sommeiller

Col de Sommeiller

Col de Sommeiller

Col de Sommeiller

2017, Marokko

Mehrfach hatte ich die letzten Jahre eine Tour nach Marokko geplant. Und verworfen. Da ich mit meinem Sohn fahren wollte, war mir die Sicherheit sehr wichtig und durch die IS Unruhen verunsichert habe ich das ganze Vorhaben mehrfach verworfen.
Jetzt im Frühjahr hatte ich mich dann durchgerungen und bin meinem Sohn und dem 109er 6pot losgefahren. Mit dabei Freunde in einem Toyota HZJ und Wohnkabine.

Wir sind mit der Fähre von Savona nach Tanger Med gefahren. Beim Spritverbrauch des 6pot ist jede Seemeile die man länger unterwegs ist eine echte Ersparnis.


In Tanger angekommen ging es Richtung Azrou durch das Atlasgebirge. Am einem See wollten wir dann übernachten. Eigentlich bei einer Auberge, die sich dann aber als verlassen herausgestellt hatte. Was gibt es also schöneres als anstelle vor der Auberge, direkt am Seeufer zu campen?
Also hingefahren und ich merke bereits wie der Landy irgendwie einsinkt.
Freilaufnaben waren noch draußen, also Gas und durch. Hier, wie später auch im Sand, war der Sechszylinder richtig gut. Auch bei Sandfahrten hat sich die Serie trotz der schmalen Reifen super geschlagen. Schalten im Sand ist tödlich, man steht fast genauso schnell als würde man voll in die Eisen gehen. Im richtigen Gang und zur Not Vollgas kamen wir aber überall durch.

Der Toyo hinter mir hatte es mit seiner Wohnkabine da schon etwas schwerer ... und sank bis zu den Blattfedern und Reserverad ein. Wie immer in Marokko ist ein Helfer nicht weit. Majed hieß der Berber, der dann zusammen mit uns den Toyo ausgegraben hat. Mit Sandblechen und Bergehilfe des109ers gings dann rückwärts wieder raus.

Kein gutes Omen für kommende Sandfahrten ?


Wir hatten alte Kleider und Schulhefte dabei die wir am nächsten Tag bei Thomas Friedrich auf seiner Olivenfarm bei Beni Tajite vorbeibringen wollten. Ich hatte ihm vorher Bescheid gegeben dass wir vorbeikommen wollen, aber es war noch nicht sicher ob er auch vor Ort sein würde. Als wir ankamen trafen wir Ali, seinen Vorarbeiter. Er lebt mit seiner Frau und seinen acht Kindern auf der Farm. Thomas kam kurzer Zeit später und lud uns zum Tee ein. Wir haben uns auf Anhieb gut verstanden und uns lange bis in die Dämmerung unterhalten...
Am nächsten Morgen haben wir mit Thomas noch einen Rundgang über die Farm unternommen und sind dann auf Piste nach Boudnib aufgebrochen.
Hier kam nun endlich das Afrika Feeling auf. Endlos weite Wüste, anfangs nur Piste, dann aber steil bergauf über grobe Felsen so dass wir nur meterweise vorankamen.

Echt geile Landschaft und nach langer Pistenfahrt dann auf dem Campingplatz Rekkam angekommen. Hier sind offenbar regelmässig Rallye Fahrer. Als wir ankamen waren dort ca. 20 Fahrzeuge, davon 3 2CV Enten.
Für die Teilnehmer und uns gab es Abend Kuskus und super ausgelassene Stimmung. Der Campingplatz Betreiber war vom 109er absolut begeistert, hat abends und am nächsten Tag mehrere Bilder gemacht und permanent irgendwas von magnifique gefaselt...
Überhaupt habe ich hier nur eine andere Serie gesehen, sogar verhältnismäßig wenige Defender - dafür aber wahnsinnig viele Toyotas.


Am nächsten Morgen ging's dann auf Piste auf einer 2 Tages Tour zum Südende des Erg Chebbi. Ich habe dazu alle Reservekanister auffüllen wollen. Schon den Tag vorher waren wir nur Piste gefahren, so dass wir an keiner Tankstelle vorbeikamen. Auch hier in der Gegend gab es keine Tankstelle, jedoch sagte mir der Campingplatz Betreiber das ich mit etwas Glück Benzin in Fässern in einer "Boutique" bekommen könne.

Glück gehabt. Er hatte noch genug Benzin für mich und ich konnte meine 80 Liter auf dem Dach vollmachen. Dann ging's zur Piste, die uns bis auf ca. 5km an die algerische Grenze heranführen sollte.
Die Piste war gut zu fahren, allerdings mussten wir ziemlich früh schon Druck aus den Reifen ablassen, da es gleich mit relativ tiefen Sandpassagen begann. Einen Kompressor hatte ich dabei - also kein Problem. Die Landschaft war absolut genial und so fanden wir dort auch den schönsten Übernachtungsplatz der gesamten Tour.

Der zweite Tag dieser Strecke führte dann an mehreren Militärposten vorbei, bis wir irgendwann den Erg Chebbi erreichten. Nach Übernachtung in den Dünen ging es dann anschließend runter bis Taouz wo man sich Felsgravuren anschauen kann.

Die nächste Pistenfahrt war dann eher was für Schraubenfedern. Durch tolle Landschaft ging es durch den Anti-Atlas. Allerdings über grobe Felsbrocken, die auf Blattfedern und voll beladenem Auto einfach keinen Spaß machen. Dazu kommt, dass hier einfach überall Kinder gerannt kamen die Geschenke haben wollten und wir dadurch keinen geeigneten Übernachtungsplatz gefunden haben. So haben wir also versucht die Piste an einem Tag zu durchfahren und es kam wie es kommen musste.
Während ich denke den geilen 6pot Sound noch intensiver als gewohnt zu hören, registriere ich wie mein Sohn irgendwas von Schleifgeräuschen sagt.
Und ja, es war nicht zu leugnen ... der Auspuff war ab. Die Britpart Befestigungsgummis (denen fehlt das Gewebe) waren alle gerissen. Nur der einzig verbliebene Orginalgummi war unbeeindruckt an Ort und Stelle. Mit Draht hochgebunden ging's dann erstmal schnell weiter Richtung Tingerhir.


Auf Asphalt angekommen fiel mir dann auf, dass Bremsmavöver unweigerlich mit einer Linkskurve einhergingen. Die Fuhre sackte vorne rechts tief ein. Die Diagnose war schnell gestellt. Die Blattfeder war gebrochen. Wir sind auf der Piste ein paar mal heftig durch tiefe Schlaglöcher gefahren. Dabei dachte ich einmal das ich seitlich einen Stein erwischt habe, der dann an den Rahmen geschleudert wurde - zumindest hatte sich das so angehört. Vermutlich war das aber die Stelle an der die Blattfeder ihren Geist aufgegeben hat.


Wir hatten schon manchmal darüber gelacht das Land Rover Fahrer dazu tendieren soviele Ersatzteile mitzunehmen, dass anschließend die Blattfedern brechen ... die sie allerdings nicht dabei haben.
Was mich betrifft, ja, ich hätte einen Verteiler anzubieten gehabt. Auch einen Überholsatz für die Wasserpumpe. Sogar eine Zylinderkopfdichtung.
Aber Blattfedern? Vergiss es :-)
So weiterzufahren war zwar prinzipiell möglich, aber doch einigermaßen gefährlich. Wir brauchten also eine neue Blattfeder, aber wo in Marokko treibt man die am schnellsten auf?
Wie immer in Notfällen erstmal im blacklandy Forum gefragt ob jemand hier eine Werkstatt kennt die weiterhelfen könnte.
Da auch in absehbarer Zeit die Fähre in dem ca. 900km entfernten Tanger erreicht werden musste, plante ich mich zügig auf den Weg zurück nach Tanger zu machen, während mein Sohn im Internet nach einer passenden Werkstatt sucht.
Beim Tanken in Tirnerhir steht dann plötzlich ein Mechaniker neben mir der sich meinen Landy anschaut und mich fragt ob ich irgendwelche Probleme hätte.
Ich stutze erst etwas da man in Marokko alle paar Minuten gefragt wird ob denn "alles gut" sei. Hier aber lag der Fall anders. Er hatte wohl gesehen. das der Mitnehmer vorne rechts undicht war und etwas Öl darunter heraussifft. In Wirklichkeit gar nicht viel, aber durch den Sahara Staub halt eben deutlich sichtbar. Ich gab ihm zu verstehen das ich ein ganz anderes Problem habe und habe ihm die gebrochene Blattfeder gezeigt.
Wie immer in Marokko höre ich dann das sei gar kein Problem und in einer Stunde behoben. Ich kann es nicht leugnen - exakt das wollte ich in dieser Situation auch hören.
Er ist dann mit mir zu seiner Hinterhof Werkstatt mitgefahren. Hätte man die folgenden drei Stunden in diesem Urlaubsarrangement buchen können, ich hätte das sofort gemacht!
Auf ölgetränktem Lehmboden standen mehrere R4, bei einem wurde das Getriebe gewechselt. Der 109er machte sich optisch perfekt in dieser Oase einer Schrauberbude. In einer Ecke saß Hussein, ein sehr gut deutsch sprechender Marrokaner, den ich gleich bat zu übersetzen, dass sich der Schrauber nicht wundern solle wenn ich gleich in der Unterhose hier stünde da ich mir meine Arbeitsklamotten anziehen wollte.
Hussein ist bekannt aus dem Reiseführer von Edith Kohlbach und hat meine Freunde und meinen Sohn während der Reparatur durch die Stadt geführt, so das wir letztlich alle eine tolle Zeit hatten - und nicht nur ich in der Buschwerkstatt :-)


Die Blattfeder war schnell draußen, wurde ausgemessen und dann ging dann irgendwo über die Souks woanders hin, während ich mit Minztee versorgt den beiden Lehrlingen mit Händen und Füßen zu erklären versucht habe das beim 6pot das Auslaßventil seitlich im Block sitzt. Geendet hat das mit lautem Gelächter der beiden ... Ich habe keine Ahnung was die verstanden haben.
Irgendwann kam der Chef dann mit der reparierten Feder zurück. Die Feder wurde aufgesprengt und die oberste Lage ersetzt. Keine Ahnung wo er so schnell eine passende Feder hergezaubert hatte. Es stand sogar "LAND ROVER" drauf, worauf er selber sehr stolz war ... vielleicht haben die das aber auch noch mit ner Schablone aufgesprüht um dem Europäer ein gutes Gefühl zu geben :-)
Den Auspuff hat er mir gleich auch noch richtig aufgehängt indem er neue Gummis angefertigt hat. Irgendwo in seinem Fundus hatte er ein Stück Gummi (diesmal mit Gewebe) gefunden, die Löcher mit heißen Schrauben reingebrannt und dann eingebaut.
Ich muss sagen dass ich sehr beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Marrokaner war. Was die Werkstatt anbelangt, haben die richtig gute Arbeit gemacht! Ohne große Probleme war die Fuhre in knapp 3 Stunden wieder beisammen und wir alle um ein großes Erlebnis bereichert.


Leider haben wir die geplante Querverbindung (Piste) der Todra zur Dadesschlucht ausfallen lassen müssen und uns dann nur die Dadesschlucht angesehen.
Nach Übernachtung direkt in der Schlucht ging es dann Richtung Marakkech. Vor Marakkech sind wir dann nochmal zur Kasbah abgebogen. Hier wurden unter anderem die Filme "Gladiator" und "Sodom und Gomorra" gedreht. Danach ging's wieder rauf auf 1700m wo wir unseren Übernachtungsplatz nur mit einer Million Sterne teilen mussten.

Generell haben wir. wo immer möglich, frei gestanden. Campingplätze haben wir nur dann angefahren wenn mal wieder Duschen anstand.
Mit der Serie quer durch Marakkech ist jedoch eine Erfahrung auf die man getrost verzichten kann - die Hupe ist einfach nicht ergonomisch genug angebracht. Wir haben uns für eine Nacht bei Familie Schatz auf deren wunderschönen Komplex untergestellt. Wir hatten uns auf Willys Fernreisetreffen kennengelernt und erfahren das sie dort ein Hotel betreiben und zusätzlich 10 Stellplätze anbieten. Aisha kümmerte sich herzlich um uns und so bekamen wir morgens seit langem mal wieder Gebäck (2 Wochen Fladenbrot stresst auf die Dauer) und auch eine Runde im Pool war drin, bevor es abends auf den Jemaa el fna ging.
Der Rest ist dann eher langweilig. Auf der Autobahn mit Mautstationen (ja, Marokko ist ein modernes Land) ging es dann wieder hoch nach Tanger, von dort mit der Fähre nach Sete und dann ab nach Hause.



Es war ein echt geiles Abenteuer, erst recht dann wenn man mit einer Serie fährt die selbst schon bei den Engländern nicht mehr in "good working order" gehandelt wurde und zum Ausschlachten dastand. Nach 1,5 Jahren schrauben, Motor komplett überholen und Rahmen schweißen macht das umso mehr Spaß. Da ist es fast schon Ironie wenn man beim Kontrollieren der Schweißnähte der Rahmenköpfe feststellt dass die zwar in Ordnung, die Blattfeder aber gebrochen ist :-)

Was die Sicherheit anbelangt hatte ich zu jeder Zeit ein sehr gutes Gefühl. Natürlich ist das rein subjektiv. Durch die Präsenz der Polizei und Militärs, die Touristen gegenüber sehr freundlich eingestellt sind hat man das Gefühl hier keine Bedenken haben zu müssen - zumindest nicht mehr als in jedem anderen Land auch.



2019, Marokko

















2019, England, Folkestone

Empfang des "Last Overland" Teams mit Serie1 "Oxford"






2021, Island

Als uns vor etwas mehr als einem Jahr eine Serie Marshall Ambulance mit defektem Getriebe zugelaufen war, war uns klar dass wir damit wieder nach Marokko fahren wollten. Die Vorbesitzer waren damit mehrfach auf Island und hatten beim Verkauf davon geschwärmt wie toll das gewesen sei. Wir hatten das nur am Rande wahrgenommen. Für uns war klar: Süden, Sand, Dünen …

Egal, das Getriebe war schnell gewechselt und wir anschliessend noch schneller „maximalentschleunigt“.
Der 2,25l Saugdiesel hat mit seinen ursprünglich mal vorhandenen 62 Pferdchen in der Ambulance nun wirklich sein Limit überschritten. Der Dieselsound passte zwar irgendwie zur Ambulance, was aber so gar nicht passte war das Gefühl wenn man im zittrigen Rückspiegel der Ambulance bereits bei einer kleinen Steigung den LKW von hinten auf einen zurasen sieht…

Landmannalaugar
Landmannalaugar

Uns war klar, dass wir schon aus Sicherheitsgründen einen anderen Motor einbauen mussten.
Nachdem ich bei Frank (FBW) mal ein paar V8 erleben durfte, war mir klar dass das vom Sound und Leistung sicherlich die perfekte Lösung gewesen wäre.
Wir haben uns dann aber für einen 200TDI entschieden und damit für das LKW Feeling und den günstigeren Spritverbrauch.

Während des Umbaus ist dann irgendwie die Idee gereift dass wir damit nach Island fahren wollen. Die Vorbesitzer waren damit ja schon mehrfach in Island - warum also nichtmal Richtung Norden fahren? Schließlich haben wir beim Umbau jeden Tag auf den aufgeklebten Satz „The Long Way North“ geschaut…
Wie bei so manchen Projekten hat sich auch dieses aus verschiedenen Gründen verzögert, so dass Fertigstellung und TÜV Abnahme fast zeitgleich mit dem Auslaufen der gebuchten Fähre zusammengefallen ist.
Gerade mal 100km sind wir vor den 1000km nach Hirtshals (Fähre nach Island) um die „4 Ecken gefahren“ um die gröbsten Probleme zu finden und mit dem Einsatz von Ölbindemittel, Abschleppseilen, etc. behoben…

Lavasand auf der Durchquerung des Hochlands

Auf der Fahrt nach Hirtshals haben wir daher noch einen aufgelösten Keilriemen ersetzen müssen, die Spannvorrichtung umgebaut und bei einer Hydraulikfirma in Dänemark den Anschluss der Dieselrücklaufleitung „optimiert“.
Glücklich die Fähre rechtzeitig erreicht und damit die ersten 1000km Testfahrt erfolgreich absolviert zu haben war erstmal 2,5 Tage „Urlaub“ angesagt.
Damit es uns nicht langweilig wurde, gab es gleich am ersten Abend dann noch eine Luftnotrettung. Interessant für uns, leider nicht für den Passagier der gerettet werden musste und dem es heute hoffentlich wieder besser geht.

Auf Island sind wir dann über Umwege die Durchquerung des Hochlands von Nordosten nach Südwesten angegangen und dabei über das Gebiet der Askja gefahren. Für die Durchquerung hatten wir 4 Tage veranschlagt in denen dann kein Sprit oder sonstige Versorgungsmöglichkeit besteht. Das Handynetz ist allerdings oft gut verfügbar, also kein Grund zur Sorge sollte mal irgendwas schiefgehen.
An der Rangerstation auf der Askja ist mir dann aufgefallen dass wir Kühlwasser verlieren. Wir dachten zunächst, dass der obere Kühlwasserschlauch nicht richtig sitzt, später haben wir dann aber festgestellt dass durch das ganze Gerüttel der Kühler am oberen Anschluss einen Riss bekommen hatte.

Hochlanddurchquerung

Generell sind die Rumpelpisten mit Wellblech kein gutes Geläuf für eine blattgefederte Serie. Die Ambulance hat richtig gute Parabolics Federn und fährt sich damit auf Feldwegen wie ein Defender mit Schraubenfedern. Trotzdem waren die Pisten im Hochland, speziell um die Askja herum, eine echte Zumutung so dass wir oft nur im Schritttempo über die Lavaplatten und Wellblechpisten fahren konnten.
Ich hatte mich vorher gefragt warum die Vorbesitzer der Ambulance auch einen Unterfahrschutz für beide Differentiale spendiert hatten, nun weiss ich es….

Der Riss im Kühler ging allerdings auf unsere Rechnung. Wir haben den TDI mit viel weicheren Motorlagern montiert, was sich als super angenehm erwiesen hat. Eigentlich fährt sich der TDI in der Serie wie ein 300TDI den ich aus dem Defender kenne. Kein unangenehmes Rütteln, auch die Lautstärke ist vollkommen ok. Allerdings arbeitet damit der Motor gegen den Kühler, der fest montiert ist. Der von uns verwendete originale Kühlwasserschlauch aus der Serie ist etwas knapp bemessen und geht relativ stramm zum Kühler, weswegen ich vermute dass diese Belastung auf Dauer zu diesem Riss führte.
Hier oben im Hochland mussten wir damit nun leben. Sollte der Anschluss ganz abreissen, dann eben drucklos ein Rohr basteln das dann in den Kühler das heisse Wasser zurückführt. Wasser zum Nachkippen findet man hier in jeder Furt und bei den Temperaturen kann man ohne Probleme drucklos fahren da das Kühlwasser nicht über 100°C kommt.
Der Anschluss sollte allerdings glücklicherweise halten. Der Riss und Wasserverlust wurde zwar grösser, aber kein echtes Problem für die Fahrt.

Anfahrt zur Askia

Unterwegs im Hochland haben uns die Vorbesitzer angeschrieben. Wir standen noch etwas in Kontakt und sie wussten dass wir den Motor tauschen und damit nach Island fahren wollten. Als wir dann Bilder vom Hochland und dem Viti See der Askja geschickt hatten, kam mit Begeisterung prompt die Antwort dass sie mit der Ambulance im vor 3 Jahren an der gleichen Stelle waren. Ich wurde das Gefühl nicht los, dass sich die Serien nicht nur ihre Besitzer aussuchen (und nicht umgekehrt), sondern darüberhinaus auch die Reiseziele festlegen…
Als wir dann Abends für die weitere Reiseplanung im Reiseführer der Pistenkuh blätterten, sehen wir dann unvermittelt bei Route „S09“ *unsere* Ambulance abgebildet. Aus meinem Gefühl wurde Gewissheit und wir haben natürlich wie vorgegeben die Route S09 genommen :-)

Camp im Landmannalaugar

Geschraubt haben wir auf dieser Tour mehr als auf jeder anderen zuvor. Der Auspuff ist uns an einigen Stellen abgerissen (mein Fehler beim „laxen“ Anschweissen der Halterungen), es sind uns viele Schrauben aufgegangen (wir hatten bereits festgestellt das im Führerhaus einige Schrauben fehlten, nun sind es noch mehr), der Tacho ist defekt (entweder Welle oder Tacho selbst), die Kombiinstrument Frontblende hat einen langen Riss (war vorher bereits da, ist nun noch länger), der Kühler gerissen.
Richtig gut bewährt hat sich aber der Motor. Einfach geniales Drehmoment, passt aus meiner Sicht perfekt in die Serie. Hat zwar keinen so schönen Sound wie der Sechsender oder der V8, passt aber sehr zum LKW Charakter der Ambulance. Auch der Verbrauch ist ideal für eine längere Tour ohne Versorgungsmöglichkeit. Während ein Freund mit seinem G nur mit Ersatzkanister die Hochlanddurchquerung fahren konnte, hätten wir mit unseren 2 Tanks die Hälfte der Strecke wieder zurückfahren können ohne tanken zu müssen.

Eisberge am Diamond Beach

Was Island angeht waren wir von der Landschaft restlos begeistert. Da man streng auf den vorgegebenen Pisten fahren muss, fährt man nicht wirklich „off-road“ in dem Sinne wie man das aus Afrika kennt. Sobald weniger als 2 Reifen auf der Piste sind riskiert man eine Anzeige wegen illegalen Offroadfahrens. Auch Campen entlang der Piste ist nicht gestattet, es sei denn das man vor einer Furt steht die bekanntlich morgens weniger Wasser führt und man deswegen auf niedrigeren Wasserstand wartet (und man das vorher mit dem Ranger abgesprochen hat). Dafür ist die Natur überall in optisch unberührtem Zustand.
Für Wanderfreunde ist das Landmannalaugar ein echtes Highlight. Der Campingplatz hatte den Charme eines Basislagers für Bergsteiger - auch von den Temperaturen her.
Will man keinen Motorschlag riskieren, ist für eine Furten ist ein Rüssel Pflicht. Bei unseren Routen hatten wir keine Problem mit zu tiefen Wasserständen, allerdings lohnt es sich vorab mit dem Ranger die Touren abzusprechen, da ggf. ein Gletscherlauf die Wasserstände kurzfristig anhebt und man dann für einige Tage nicht mehr weiter vorankommt.

Irgendwo im Hochland

Wir waren etwas spät im Jahr unterwegs. Die ersten Pisten werden bereits nun wieder gesperrt. Die Nordroute von Askja nach Südwesten ist im Jahr nur einige Wochen freigegeben. Das hatten wir gerade noch so geschafft - und durch den späten Reisetermin sogar an einem Abend Nordlichter zu sehen bekommen haben. Allerdings war es Nachts zeitweise bereits richtig kalt und der oft heftige Wind macht es dann auch nicht besser…
Wir fanden es großartig auf Island, allerdings ist uns klar dass die nächste Reise wieder in südliche Gefilde geht.
Was hilft einem die beste Standheizung, wenn es doch eigentlich mit Freunden am Lagerfeuer viel gemütlicher sein könnte?
Naja, vielleicht sind wir einfach zu verfroren, letztlich ist das alles subjektiv.

Toll war es allerdings mal wieder auf längerer Tour mit der Serie zu sein.
Etwas das man so in keinem Reisekatalog buchen kann ….

Nach 4 Tagen im Hochland glücklich zurück in der "Zivilisation"

Mitnahmegelegenheit für Kim, Radfahrer auf der Nordroute der Askia nach Südwesten




Passstrasse nach Egilsstadir

Unsere Ambulance im Pistenkuh Reiseführer





2023, Tunesien

Nachdem wir (mein Sohn und ich) von dem Touren nach Marokko immer noch begeistert erzählen, war klar das die Ambulance auch mal in den Grand Erg Oriental, den großen Sandkasten Algeriens und Tunesiens muss. 


Mit dem 2,25 Diesel war das Dünenfahren absolut illusorisch, wir kamen bei kaltem Motor im Zweifel nur mit der Untersetzung aus der steilen Ausfahrt der Garage heraus. 
Nachdem der tdi seinen Platz in der Ambulance gefunden hat, sieht das endlich anders aus ;-)

Zur Abwechslung sollte es diesmal aber nach Tunesien gehen. Ursprünglich dachte ich auch dass wir schneller hin- und zurueck sind, aber nachdem die Faehre ab Genua ca. 800 Euro teurer war als ab Rom (Civitavechia) sind wir halt bis dort runter gekesselt. Und da uns lange Achsen fehlen entsprechend langsam, so dass wir uns entschieden hatten drei Wochen zu fahren und außer der Wüste auch noch andere Teile des Landes zu erkunden.

Anders als bei allen vorherigen Touren, waren wir diesmal alleine unterwegs. Nicht immer angenehm wenn man nachts frei stehen will und auch das Fahren in der Wüste  macht mit mehreren Fahrzeugen deutlich mehr Sinn. Ab Civitavechia ging es dann mit der GNV über Palermo nach Tunis. Ziel war Douz, dem Tor zur Sahara. Auf dem Weg dorthin haben wir uns aber zunächst noch einen Drehort von Star Wars angeschaut. Der liegt in Matmata in dem viele alte Höhlenwohnungen liegen.

Da wir alleine unterwegs waren, wollten wir uns erstmal wieder langsam "warmlaufen" und die Ambulance im Sand antesten. Also erstmal eine kleine Tour am Chott el-Jerid entlang um dann nach Süden abzubiegen um hier auf die Suche nach Sandrosen zu gehen. 

Weit sind wir nicht gekommen. Vor einigen Tagen gab es ergiebigen Regen und so war die Piste leicht unter Wasser. Ein paar Spuren führten seitlich der Piste entlang. Auf vermeintlich trockenem Boden, der - begangen - anscheinend auch befahrbar war. 


Uns war bewusst das es gefährlich ist von der Piste abzufahren. Zu gross ist die Gefahr dass man durch die trockene Salzkruste durchbricht und dann im nassen Sandsee landet. 
Das Ganze sieht dann so aus:


Und es braucht eine Zeit bis man da wieder draussen ist! Schaufeln, Schaufeln und dann mit langen Sandblechen wieder rückwärts raus. Gott sei Dank hatten wir sogar 4 Sandbleche dabei.

Also dann doch eher in die trockenen Gebiete, Sanddünen fahren. 
Bei Fahrten zur Oase Ksar Ghilane und zum Tafelberg Tembaine  kam dann richtiger Spaß auf!









Wir haben am Tafelberg Tembaine übernachtet. Am nächsten Tag wurden wir von einem Sandsturm überrascht der nach und nach dafür sorgte dass die Sicht nach vorne immer schlechter wurde ....



... und der Anteil an Sand im Inneren mehr wurde:


Vermissen darf man in Douz auf keinen Fall den Viehmarkt, jeweils Donnerstags morgens. Dahinter dann der "normale" Markt. Ein super interessantes Treiben das man nicht vermissen sollte. 

Nach knapp einer Woche in Douz sind wir dann durch die Berge, vorbei am "Mos Espa", einem der Drehorte von Star Wars zurück gefahren. 
Ich denke man muss schon durch und durch ein Fan von Star Wars sein um hier anzulanden. In unserem Falle haben wir die Tür durch die davor stehende Horde von Händlern, Kameltreibern und angeblichen Touristenführern gar nicht mehr aufbekommen. Als wir dann endlich draussen waren hat sich das Türschloss durch die ganze Sandschmocke geweigert zuzuschliessen. Typisch Landy.

Toll ist auch die Schlucht bei Djebel Sidi Bouhlel. Hier wurde Indiana Jones, Star Wars und der englische Patient gedreht. Eine grossartige Landschaft, die wir dann erstmal in Ruhe durchwandert haben. Grossartig !


Apropos Schluchten ... auf dem Weg liegt auf die Schlucht "Gorge de Qued Hayfa". 
Beim Wendekreis der Ambulance muss man natürlich bei Einfahrt in die Schlucht einmal reversieren, aber dann passt er saugend durch :-)

in der Gorge de Qued Hayfa

An solchen Stellen überkommt es mich immer wieder und ich muss erstmal in Ruhe einen Kaffee trinken und die Gegend in mich aufnehmen...

Auf dem Rückweg nach Tunis dann kurz auch nochmal bei El Jem und dessen Amphitheater vorbei. 
Quasi die minimal kleinere Kopie des Colloseum in Rom und absolut sehenswert.



Wir haben uns mit drei Wochen viel Zeit für die Tour genommen. Wenn wir es nochmal machen würden, würden wie das Ganze vermutlich in zwei Wochen absolvieren. 
Die Ambulance lief super gut und ist mit dem 200TDI wirklich perfekt für die Dünenfahrten gewesen. 
Klar, ein leichterer 109er kommt da besser durch, aber ehrlich gesagt hatten wir nie eine Situation bei der es aufgrund der Motorleistung nicht weitergegangen wäre.
Und wie auch bereits auf Island, ist der Dieselverbrauch genial. Wir hatten die Tanks in Tunesien für 65 Cent/Liter vollgemacht und haben auf den 1250 km bis nach Hause genau einmal getankt. Was will man mehr.

In Summe waren es 6000km Expeditionsfeeling ... das reicht erstmal für die nächsten Tage :-)

Und hier auch nochmal in einem Video:



2023, Minerva & Series1 sortout








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