Dienstag, 24. Oktober 2017

Neuaufbau

Zweieinhalb Jahre bin ich nun mit dem 109er gefahren.  In dieser Zeit hat er mich selbst für einen Landy überdurchschnittlich gefordert. Wir waren in Italien, den Westalpen und Marokko mit ihm und speziell Marokko mit meinem Sohn und dem 109er war ein unvergessliches Erlebnis für mich. Vermutlich auch für Niklas, der dort das Offroaden  durch Stein- und Sandkasten gelernt hat. Zumindest dann wenn keine Polizei oder Militär zu sehen war.
Als ich den Landy kaufte war mir klar das ich am dem noch einiges schrauben musste bevor ich damit auf die Piste konnte und so habe ich auch innerhalb eines Jahres vieles repariert und sogar den ganzen Motor überholt. Obwohl das Teil des großen Masterplans war, war ich von der Menge der notwendigen Arbeiten überrascht. Und dabei musste ich nicht einmal bei "Ground Zero" anfangen. Das hat Matt,  einer der vielen Vorbesitzer dessen email Adresse ich durch einen Zettel im Dashboard gefunden hatte,  bereits für mich getan indem er die Fuhre nach jahrelangem Stillstand aus einem englischen Hinterhof gerettet hat. Hätte ich seine Bilder vom damaligen Zustand vorher gesehen, ich hätte die Rostlaube totsicher stehen lassen.
Der Landy war von Anfang an als Reisemobil gedacht, nicht nur für "Männertouren", sondern zum Reisen mit Frau und Familie. Von daher kam kein Diesel in Frage,  da die mir einfach zu schlapp für einen ausgewachsenen 109er waren. Ach, und vor allem zu laut. Eigentlich war ich auf der Suche nach einem 2,25l Benziner,  den ich von meinem 88er kenne und der dort anstandslos seinen Dienst tut.  Auf der Suche nach einem 109er ist mir dann der Sechszylinder über den Weg gelaufen. Ich wusste das man besser die Finger von ihm lässt, will man keine zusätzliche Motorbaustelle.
Als die Motorhaube auf war und der potente Sound in meine Ohren drang wars um mich geschehen.  Nicht umsonst heißt es,  man solle sich jemand kompetenten,  aber emotional unbeteiligte Partner mitnehmen.  Nun, ich war alleine....
Nach den Reisen die ich mit ihm unternommen habe weiß ich zwar die 90PS zu schätzen,  allerdings weiß ich auch die 1 Tonne Superbenzin zu schätzen die mich alleine die Marokko gekostet hat. Und da habe ich den Verbrauch von ca. 40l/100km der Sandpassagen gar nicht eingerechnet. Naja, wer es wirklich wissen will wieviel Sprit so eine Expedition vor 40 Jahren gekostet hat, der muß halt wie ich möglichst original an den Start gehen (und vor allem das große Besteck in Sachen Reservekanister bei sich haben).
Aber ich schweife ab, eigentlich geht es hier ja um die erneute Restaurierung des 109ers. Der eigentliche Grund ist den Rahmen zu tauschen. Ich hatte den alten Rahmen mehr als ursprünglich vorgesehen schweißen müssen.  Im Grunde war der Rahmen total hin und so war mir bald klar daß ich - wollte ich auf Dauer mit dem Landy Spaß haben - langfristig um einen Tausch des Rahmens nicht umhin komme.
Darüberhinaus gingen nach wie vor Teile kaputt die ich bisher noch nicht in der Hand hatte. So konnte ich nach 5000 km Marokko anschließend nur ins Nachbardorf zur Tankstelle fahren,  nicht aber zurück,  da mir dort urplötzlich der Spurstangenkopf abscherte!  
Nicht auszudenken was geschehen wäre wenn der mitten in der Wüste aufgegeben hätte. Wir waren teilweise drei Tages Fahrten von der nächsten Versorgungsmöglichkeit entfernt....
Kurzum,  es gab noch einige Baustellen die auf mich warteten.  Auf mich und meinen Sohn, der mir versprochen hatte mit anzupacken.
So ergab sich irgendwann die Möglichkeit sich an einer Sammelbestellung für einen neuen Rahmen zu beteiligen. Eine der bekanntesten Hersteller für Land Rover Rahmen ist die Firma Richards Chassis aus England. Mit 7 weiteren Schraubern haben wir dann in Summe acht Rahmen bestellt und durch Mengenrabatt und günstiger Spedition die einer der Teilnehmer organisiert hatte etwas Geld gespart. Schön ist, daß man bei Richards den Rahmen dann so konfigurieren kann wie man möchte. Eine geschraubte Getriebetraverse die sonst nur an militärischen Chassis zu finden ist, kann man somit realisieren. Damit entfällt das lästige Ausbauen der Sitzkiste, will man einmal das Getriebe ausbauen.

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